Der ASD im Kontext kommunaler Sozialpolitik

Zum Verständnis der Strukturen und Prozesse im ASD sowie zur Gestaltung der ASD-Arbeit sind sozialpolitische Prozesse und Entscheidungen insbesondere auf der kommunalen Ebene in den Blick zu nehmen. Dies betrifft gleichermaßen den organisationalen und finanziellen Rahmen, innerhalb dessen der ASD seine Aufgaben erfüllen muss, wie die materiellen und sozialräumlichen Lebensbedingungen der jungen Menschen und ihrer Familien. Ebenso ist der Einbezug der sozialpolitischen Perspektive ein integraler Bestandteil im Verständnis von „reflexiver Professionalität“ im ASD. Der ASD ist als ein sozialpolitischer Akteur innerhalb der kommunalen Sozial- und Jugendhilfepolitik zu verstehen. Im Rahmen eines Verständnisses von kommunaler Politik als Konglomerat von „Governance“-Prozessen hat auch der ASD, obwohl begrenzt durch seinen Status als Teil der Kommunalverwaltung, ein bedeutsames Potenzial als Akteur im Rahmen einer „kommunalen Sozialarbeitspolitik“. Eine sozialpolitische Perspektive ist ein Bestandteil der auf Inkludierung und Exklusionsvermeidung ausgerichteten Aufgabenlogik des ASD. Sein sozialpolitisches Potenzial erwächst auch aus der Notwendigkeit einer relativen Eigenständigkeit des ASD bei der Implementation sozial- und jugendhilfepolitischer Programme. Die kommunale Ebene bildet den primären Ort für Bestrebungen des ASD zur kommunalpolitischen Einflussnahme. Hier kann und soll der ASD die spezifischen, aus der Analyse der Hilfeprozesse und Fallentwicklungen resultierenden Erkenntnisse und sozialpolitischen Impulse einbringen. Der ASD soll versuchen, diese in den formellen und informellen sozialpolitischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen zur Geltung zu bringen. Die Herausbildung eines ASD-Handlungsprofils, welches kommunalen sozialpolitischen Einfluss entwickelt, ist insbesondere durch die ASD-Leitungspersonen als Aufgabe wahrzunehmen.