Frieder Pfrommer
Medien & Materialien: Elisabeth Profanter, Barbara Walcher und Thomas Harms: Emotionelle Erste Hilfe in der Klinik. Ein Praxismodell zur Begleitung von Familien am Lebensanfang
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Dieses Werk erschien in der Buchreihe „Neue Wege für Eltern und Kind“, Band 19, herausgegeben von Thomas Harms mit einem Geleitwort von der Pflegedirektorin im Südtiroler Sanitätsbetrieb Marianne Siller. Es ist als anregendes Fachbuch für berufstätige Menschen aus dem Feld der Frühprävention, Geburtshilfe, Kinderkrankenpflege, Pädiatrie, Gynäkologie, Psychotherapie und Physiotherapie einzustufen. Das übergreifende Thema des Buches ist zum einen die Veranschaulichung auch an praktischen Fallbeispielen, wie angewandte Emotionale Erste Hilfe aussehen kann, auf welchen Grundlagen sie aufbaut und wie sie in vorhandene klinische Strukturen integriert werden kann am Beispiel der Etablierung im Südtiroler Sanitätsbetrieb, vornehmlich in Bozen, Brixen, Meran und Schlanders. In der Einleitung zu dem Buch werden von Barabara Walcher zum einen die Leitgedanken und Haltungen der Emotionellen Ersten Hilfe (EEH) sehr klar und anschaulich dargestellt, zum anderen begründet sie hier, weshalb bindungsförderndes Verhalten von Eltern bereits in der Zeit um die Geburt und im klinischen Kontext genutzt werden sollte. Bis in die späten 1990er Jahre wurden in den meisten Kliniken die Neugeborenen fast ausschließlich im Kinderzimmer versorgt und bestenfalls zum Stillen zu ihren Müttern gebracht. Das bedeutete einen erschwerten Bindungsaufbau für die Babys, ihre Mütter und ihre Väter – mit den Folgen früher Trennungserfahrungen, die vor allem auf der emotionalen Ebene zu Regulierungsschwierigkeiten führen können. Die praktische Umsetzung einer bindungsorientierten ganzheitlichen Sicht auf die Eltern-Kind-Einheit in den praktischen klinischen Alltag zeigt sich nach wie vor häufig als herausfordernd, da es hierfür vielschichtig gelagerte Hemmnisse gibt. Das Erkennen und Einbeziehen der Kompetenz und des subjektiven Erlebens von Eltern und Kind, die Etablierung der Selbstanbindung als Unterstützung für den Bindungsaufbau und die Versprachlichung von nonverbalen Wahrnehmungen, Erlebniszusammenhängen und Emotionen, sowohl auf der Ebene der begleitenden Fachkraft als auch auf der Ebene der Eltern und des Babys, bedarf einer grundlegenden Haltung, Kompetenz und Bereitschaft aller Beteiligten. Das Konzept der Emotionalen Ersten Hilfe bietet hierzu das theoretische und praktische Wissen und Handwerkzeug – sowohl für Eltern, als auch für Fachleute. Im Kapitel 2 gibt Barbara Walcher Einblicke in die Einführung der EEH in ihr Arbeitsumfeld und die ersten Reaktionen darauf sowie eine Vorbereitung auf das Kapitel 3 von Elisabeth Profanter, in dem diese die Entwicklungsgeschichte der Implementierung des EEH-Konzepts in den Südtiroler Sanitätsbetrieb ab dem Jahr 2015 darstellt – nach 4-jähriger konzeptioneller Vorbereitung. Interessant und berührend fand ich die Darstellung der anfänglichen Schwierigkeiten, die innerorganisatorische und organisationsübergreifende Kommunikation so zu gestalten, dass Teamkolleg:innen und Abteilungskoordinator:innen das Modell der EEH kennenlernen konnten. Der Prozess wurde seitens der Pflegedienstleitung ab 2011 ausdrücklich befürwortet und unterstützt, in vier Gesundheitsbezirken mit Hilfe multiprofessioneller Teams eine Betreuungskontinuität und Bindungsförderung für Familien aufzubauen und zu organisieren. Gleichzeitig sollten durch den Prozess keine neuen Arbeitsplätze geschaffen werden und nur die bereits vorhandene Infrastruktur und die bestehenden Räumlichkeiten genutzt werden. Die teilweise übernommenen Ausbildungskosten und eine Zeitanerkennung halfen, die erworbene Fachkompetenz bei den Hebammen und Mitarbeiter:innen rund um die Geburt am Arbeitsplatz einzusetzen. Als weitere Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung des EEH-Konzepts im öffentlichen Gesundheitssystem werden genannt:
Bibliographie | Frieder Pfrommer Medien & Materialien: Elisabeth Profanter, Barbara Walcher und Thomas Harms: Emotionelle Erste Hilfe in der Klinik. Ein Praxismodell zur Begleitung von Familien am Lebensanfang 3 Seiten. () |
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Seiten | 3 |
Artikelnummer | KTB20250107 |
Autor:in | Frieder Pfrommer |
Erscheinungsdatum | 01.01.2025 |